Mitarbeitende im Zoom Meeting.

„Dem Meeting beitreten“ – Was steckt hinter Zoom-Fatigue?

Warum ein Konferenzmarathon der Gesundheit schadet.
Videokonferenzen erfuhren in der Pandemie aufgrund zahlreicher Vorteile eine große Beliebtheit: Intensiver persönlicher Austausch ohne Ansteckungsgefahr – und das von überall auf der Welt. Auch heute sind virtuelle Meetings ein fester Bestandteil im Arbeitsalltag vieler Beschäftigten. Doch das stundenlange Sitzen und auf den Bildschirm Starren kann der psychischen und physischen Gesundheit schaden. In unserem Artikel erfahren Sie, was hinter der Bezeichnung „Zoom-Fatigue“ steckt und wie Arbeitgeber videokonferenzbedingter Ermüdung der Belegschaft vorbeugen können.

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Um 8:30 Uhr der tägliche Austausch mit dem Team über Skype, um 10:00 Uhr das Zoom-Meeting zum neuen Produkt, um 14:00 Uhr der zweistündige Workshop über Microsoft Teams und zum Abschluss des Tages um 16:30 Uhr der digitale Rücksprachetermin mit dem Chef. Studien zeigen: Im Schnitt nehmen Arbeitnehmende täglich an acht Videocalls teil. Das bleibt nicht ohne Folgen: Das stundenlange Sitzen, technische Probleme und die ständige Konfrontation mit dem eigenen Bild führen zur „Videokonferenz-Müdigkeit“ – auch Zoom Fatigue genannt.

Was ist Zoom Fatique?

 

Zoom Fatigue bezeichnet die Müdigkeit und Erschöpfung von Menschen, die durch die Teilnahme an Videokonferenzen ausgelöst wird. Der Begriff stammt von dem Tool für Videokonferenzen „Zoom“ kombiniert mit der französischen Bezeichnungen für Erschöpfung oder Müdigkeit. In Zeiten der Digitalisierung steigt die Frequenz an Video- und Webkonferenzen, Online-Meetings, Video-Chats und Webinaren – und damit auch die psychische und physische Belastung. Videokonferenzen sind zeitlich meist durchgetaktet und Smalltalk oder andere auflockernde Einstiege kommen meist zu kurz. Die Konsequenz: Konzentrationsstörungen, Ungeduld, erhöhte Reizbarkeit sowie muskuläre Probleme aufgrund des Bewegungsmangels in den oft stundenlangen Konferenzen. Zudem ist es vielen Menschen unangenehm, ständig beobachtet zu werden, das private Umfeld im Hintergrund zu offenbaren oder sich dauerhaft selbst auf dem Bildschirm zu sehen. Das erhöht den psychischen Druck und kann zu mehr Kontrolle der eigenen Verhaltensweisen führen.

Gründe für die Videokonferenz-Müdigkeit

 

 

  • Kein Augenkontakt: Während des Meetings sehen sich Teilnehmende nie wirklich in die Augen. Um dem Gegenüber das Gefühl zugeben, angesehen zu werden, muss die sprechende Person direkt in die Kamera schauen. Dabei geraten die Gesprächspartner jedoch aus dem Blickwinkel. Somit müssen Teilnehmende sich angesprochen fühlen, obwohl sie nicht direkt angesehen werden.
  • Schlechte Tonqualität: Störungen in der Verbindung, abgehackte Sätze und verzerrte Stimmen – die oftmals nicht gleichbleibende Tonqualität erfordert ein besonders aktives Zuhören. Das kann auch zu Frust bei Betroffenen führen. Gleiches gilt auch für die wechselnde Bildqualität.
  • Erschwerte Kommunikation: Durch die Latenz der Übertragung verzögern sich Antworten oder Gegenfragen. Dadurch entstehen unbeabsichtigte Zwischenrufe oder Unterbrechungen.
  • Anmeldung bei Meetings: Technische Schwierigkeiten führen zu Problemen beim Beitreten eines Meetings oder zu Ladeverzögerungen. Das kann zu Unbeholfenheit bei Betroffenen führen und zusätzlichen Stress auslösen.
  • Reizüberflutung: Verschiedene Hintergründe mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen und Eindrücken ebenso wie eine Vielzahl an Gesichtern, welche parallel auf dem Bildschirm zu sehen sind, werden vom menschlichen Auge erfasst und versucht zu verarbeiten.

Was können Arbeitgeber dagegen tun?

 

Was können die Moderierenden der Videokonferenz wiederum machen, um die physischen und psychischen Belastungen für der Teilnehmenden in Grenzen zu halten? Und welche Möglichkeiten haben Arbeitgeber, die Belastung für die Belegschaft möglichst gering zu halten? Im ersten Schritt empfiehlt es sich, vorab zu prüfen, welche Personen an einem Online-Meeting zwingend teilnehmen sollen. Dadurch kann die Teilnehmerzahl möglichst geringgehalten und Mitarbeitende vor Massen an für sie nicht relevanten Meetings geschützt werden. Auch Inhalte wie Präsentationen können dem Teilnehmerkreis bereits vorab zugänglich gemacht werden, sodass sich Konferenzen nicht in die Länge ziehen. Während der Meetings ist es wichtig, den Teilnehmenden freizustellen, ob sie die eigene Kamera einschalten möchten oder nicht. Dadurch entfällt der Druck der permanenten Beobachtung. Auch können Unternehmen einheitliche Hintergründe für die Videokonferenzen entwerfen und den Mitarbeitenden zur Verfügung stellen, um damit Störfaktoren in den Hintergründen der Teilnehmenden zu minimieren. Gleichzeitig wird so die Privatsphäre geschützt.  Ebenso sollte einmal pro Stunde eine kleine Pause zur Erholung der Teilnehmenden eingeplant werden. Videokonferenzen sollten sich durch einen abwechslungsreichen Ablauf kennzeichnen, um Monotonie und Langeweile zu unterbinden. Dafür bieten sich interaktive Elemente wie Umfragen, praktische Demonstrationen, Miro-Boards aber auch Auflockerungen durch Videos an. Moderierende sollten sich auch darüber bewusst sein, dass Formate, die in Präsenz funktionieren sich nicht eins zu eins online reproduzieren lassen. Es ist deutlich besser, aus einer Konferenz, die ursprünglich einen Präsenztag gedauert hätte, zwei Online-Termine mit je drei Stunden zu machen.

Und unser Lieblingstipp: Online-Meetings nicht immer für eine ganze Stunde einstellen. Oftmals reichen auch 55 Minuten aus und der Gesprächspartner kann sich dann über eine kurze Pause freuen – bevor es mit weiteren Terminen oder To Dos weiter geht.

Wichtig ist es, als Arbeitgeber die genannten Tipps an Führungskräfte und Mitarbeitende nachhaltig zu kommunizieren, um damit Ermüdung und Erschöpfung am Arbeitsplatz zu vermeiden und weiterhin von einer leistungsfähigen Belegschaft zu profitieren. Auch dem stundenlangen Sitzen können Arbeitgeber mit höhen verstellbaren Tischen oder Laufbändern am Schreibtisch entgegenwirken. Weitere Tipps, wie Bewegung und Gesundheit der Belegschaft gefördert werden kann, finden Sie in unserem Podcast FEEL THE BENEFITS im Gespräch mit Ingo Froböse. FEEL Spaß beim Reinhören!

Julia Bernath

befasst sich gerne mit dem Thema Employer Branding. Wenn sie sich gerade nicht mit den Themen betrieblicher Krankenversicherung beschäftigt, spielt sie Volleyball oder verbringt Zeit in der Natur.

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