Vor Corona arbeiteten nur sechs Prozent zuhause
Die Berater untersuchten zudem verschiedene Maßnahmen, die Unternehmen einsetzen, „um eine wachsende räumliche Distanz der Mitarbeitenden funktional, sozial und emotional zu überbrücken“, heißt es in der Mitteilung zur Studie. Die Autoren haben dabei auch auf die Vor-Corona-Zeit geblickt: Vor der Pandemie arbeitete die Mehrheit der Mitarbeiter in 80 Prozent der Firmen in Präsenz. Aktuell sind es nur noch 50 Prozent. 62 Prozent der befragten Arbeitnehmer arbeiten heute ausschließlich auf dem Betriebsgelände, 32 Prozent wechseln zwischen heimischen Schreibtisch und Büro. Nur sechs Prozent der Befragten erledigt den Job in Heimarbeit. Aber: „Die Mehrheit der aktuell hybrid oder ausschließlich im Homeoffice Arbeitenden hat vor der Corona-Pandemie noch ausschließlich in Präsenz gearbeitet“, stellt Heute und Morgen klar. Insgesamt sei die Nachfrage der Arbeitnehmer nach einer Homeoffice-Regelung größer als der Wille, an den Firmenarbeitsplatz zurückzukehren.
Es geht nur mit der richtigen Kommunikation
Trotzdem hebt die Offerte des Arbeitgebers nicht die Identifikation des Beschäftigten mit dem jeweiligen Unternehmen. „Zwischen den Arbeitsmodellen reine Präsenzarbeit, hybride Arbeit und ausschließlich Homeoffice gibt es keine besonders großen Unterschiede in puncto Mitarbeiterbindung“, heißt es in den Studienunterlagen.
Knackpunkt sind laut der Berater die Kommunikation in Richtung Beschäftigter über die verschiedenen Angebote und die Integration in die Firmenkultur. Gelinge das nicht, nehme die Bindung der Mitarbeiter ab.
Gerade das hybride Arbeitsmodell werde von den Unternehmen als der führende Entwurf für die Zukunft betrachtet. In vielen Firmen würde es aber in der Praxis laut der Auswertung eher stiefmütterlich behandelt. Auch die Anordnung zu Präsenz oder Home Office sei kontraproduktiv.
Nicht nur Home-Office-Angebote …
Als wichtige Faktoren für die Identifikation der Beschäftigten und Weiterempfehlung des Arbeitgebers spielen die Arbeitsmodelle nicht die größte Rolle. Wichtiger sei, dass die Meinung von Mitarbeitern ernst genommen werde sowie eine gerechte, interne Arbeitsplanung und Verteilung von Aufgaben.
Dennoch ist für etwas mehr als die Hälfte (58 Prozent) ein Arbeitgeber mit der Option zu Home Office attraktiver. Das gelte besonders für jüngere Altersgruppen und Arbeitnehmer mit Kindern, heißt es in den Studienunterlagen.
… sind gut fürs Image
Übrigens, nicht nur mit Home-Office-Möglichkeiten und einem attraktiven Gehalt, sondern auch mit diversen freiwilligen Leistungen können Arbeitgeber ihren Wert für neue Mitarbeiter, aber auch für vorhandene Arbeitnehmer steigern. In Zeiten von Fachkräftemangel ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil.
Mit einer Gruppen-Unfallversicherung entlasten Firmen beispielsweise ihre Mitarbeiter finanziell und sichern sie im Ernstfall besser ab. Auch mit einer betrieblichen Altersvorsorge (bAV) oder mit einer betrieblichen Krankenversicherung kann man seine Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen.
Bei solchen Absicherungslösungen sind zum Teil für das Unternehmen steuerliche Vorteile sowie Einsparungen bei den Lohnnebenkosten möglich.