Spätestens seitdem das Gespenst des Fachkräftemangels in Deutschland umgeht, dürfte es allen klar sein: Das Personal ist eines der wichtigsten Assets, und eine kluge Personalpolitik ist maßgeblich für Erfolg und Misserfolg eines Unternehmens verantwortlich. Ein wichtiger Pfeiler ist dabei das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM); denn wer über gesunde und motivierte Mitarbeitende verfügt, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil. BGM-Maßnahmen sollen dabei sowohl Gesundheitsrisiken minimieren als auch die Ressourcen der Angestellten stärken, um letztlich ein übergeordnetes Ziel zu erreichen: Den langfristigen Erhalt der Arbeitskraft.
Insgesamt gibt es sicher Dutzende verschiedener Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Zur besseren Übersicht lassen sich diese in drei Kategorien einteilen:
Verhaltensbezogene Maßnahmen
Der Name deutet es bereits an: Mit diesen Maßnahmen können Sie als Arbeitgeber das Verhalten der Mitarbeitenden bezüglich ihrer Gesundheit positiv beeinflussen, zum Beispiel durch Bewegung oder gesunde Ernährung:
Verhältnisbezogene Maßnahmen
Mit diesen Maßnahmen verbessern Sie die Verhältnisse, in denen der Angestellte seiner Arbeit nachgeht. Arbeitsschutz steht hier an erster Stelle, aber auch die gesundheitsfördernde Einrichtung der Arbeitsumgebung ist wichtig:
Systembezogene Maßnahmen
Zur Gesundheit gehört nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern selbstverständlich auch die seelische Gesundheit. Diese können Sie durch den respektvollen und wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeitenden fördern. Dabei helfen beispielsweise diese Maßnahmen:
Immer größer wird die Bedeutung von digitalen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung innerhalb der drei genannten Maßnahmenbereiche. Dazu gehören zum Beispiel Fitness-Apps, Armbänder (sogenannte „Wearables“), die Gesundheitsdaten wie Puls oder Laufleistung erfassen und auswerten genauso wie Kursangebote in Form von Videos.
Zu guter Letzt sei an dieser Stelle noch das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) erwähnt. Arbeitgeber sind gesetzlich zu einer BEM-Maßnahme verpflichtet, wenn Mitarbeitende innerhalb von zwölf Monaten länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig waren. BEM-Maßnahmen helfen dabei, die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen.
Sie haben nun gesehen, wie viele unterschiedliche Maßnahmen es im betrieblichen Gesundheitsmanagement gibt. Daraus ergibt sich die Frage: Welche Maßnahmen sollte ein Unternehmen für das BGM in der Praxis anwenden? Die Antwort auf diese Frage hängt in erster Linie vom Status Quo ab: Häufen sich in letzter Zeit Arbeitsunfälle? Dann sind verhältnisbezogene Maßnahmen – Anschaffung hochwertiger Schutzkleidung, Sicherheitstrainings – eine gute Wahl. Bei erhöhten krankheitsbedingten Fehlzeiten bieten sich dagegen eher verhaltensbezogene Maßnahmen an, die die Fitness und die gesunde Ernährung der Belegschaft fördern. Manche Maßnahmen sind auch von der Jahreszeit (Sport im Freien) oder der Infrastruktur (Schwimmbad, Fitnessstudio oder andere Sportstätten im Einzugsgebiet) abhängig. Natürlich spielt auch das Budget eine Rolle, denn die meisten Maßnahmen kosten Geld. Allerdings sind die vielen positiven Effekte des BGM in aller Regel die Investition wert, und wer an der Gesundheit der Mitarbeiter spart, der spart an der falschen Stelle.
Damit später auch der Erfolg der BGM-Maßnahmen gemessen und bewertet werden kann, sollten Sie bei der Implementierung planvoll vorgehen: Nachdem Sie die zu erreichenden Ziele festgelegt haben, sollten Sie überlegen, welche Angebote gut zu Ihren Mitarbeitenden passen. Denn schließlich wollen Sie ja auch, dass möglichst alle die Maßnahmen auch nutzen. Gerade zu Beginn ist es wichtig, die Beteiligung zu prüfen und das Angebot, wenn nötig, zu optimieren. Wenn die Maßnahmen eine Zeit lang laufen, ist eine Evaluation sinnvoll: Messen Sie, ob Sie dem Erreichen Ihres Ziels – weniger Krankheitstage oder geringe Fluktuation – nähergekommen sind.
Was in vielen Unternehmen oft vergessen wird, ist die richtige Kommunikation bei der Einführung und der Begleitung der BGM-Maßnahmen. Holen Sie Ihre Mitarbeitenden mit ins Boot und beteiligen Sie diese an der Planung. Und achten Sie sehr genau auf das Feedback, das Sie erhalten. Denn nur so erreichen Sie eine hohe Akzeptanz bei Ihrer Belegschaft.
Die Frage nach den Kosten lässt sich nicht pauschal beantworten, hier kommt es in erster Linie auf die Auswahl der Maßnahmen an. Bei größeren Unternehmen bietet es sich zudem an, einen Mitarbeitenden für das Projektmanagement der BGM-Maßnahmen zu installieren, was zusätzliche Kosten verursacht. Es lohnt sich aber, beim Budget für das BGM nicht zu sehr auf die Bremse zu drücken. Denn einer Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit der gesetzliche Kranken- und Unfallversicherungen zufolge bringt jeder Euro, den Sie hier investieren, eine Ersparnis aufgrund geringerer Krankheitsstände von 2,73 €.
Hinzu kommt noch, dass Sie bis 600 € pro Mitarbeiter und Jahr steuerfrei für Leistungen zur Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken und zur Förderung der Gesundheit in Betrieben steuerlich absetzen können. Nähere Details sollten Sie aber bei Ihrem Steuerberater erfragen, denn steuerliche und rechtliche Angaben unterliegen ständiger Veränderung und wir können daher keine Garantie für die Richtigkeit übernehmen.
300 €* / Jahr
600 €* / Jahr
900 €* / Jahr
1200 €* / Jahr
1500 €* / Jahr
= 9,95 €
= 19,75 €
= 28,27 €
= 36,16 €
= 42,24 €
= 12,99 €
= 22,88 €
= 32,75 €
= 41,96 €
= 49,00 €
= 14,50 €
= 25,67 €
= 35,30 €
= 44,22 €
= 49,92 €
= 18,61 €
= 29,64 €
= 39,53 €
= 49,14 €
= 56,03 €
Diese Beiträge fallen an, wenn die bKV als Sachbezug (50 € Freigrenze) gewährt wird. Weitere Versteuerungsoptionen möglich. Sprechen Sie uns an!
* Budget erhöht sich bei vollständiger Nutzung (bei gleichbleibendem Beitrag pro Monat) bei den Tarifen FEELfree:up und FEELfree:up_plus.