Die Kosten einer betrieblichen Kranken­versicherung im Überblick

Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist eine wertvolle Ergänzung zu den klassischen Benefits und stärkt die Arbeitgeberattraktivität. Trotz zahlreicher Vorteile zögern viele Unternehmen, diesen Benefit für ihr Personal anzubieten, weil sie die Kosten einer bKV scheuen. Tatsächlich sind diese in der Praxis gar nicht so hoch – schon gar nicht, wenn man sie in Relation zu den positiven Effekten setzt. 

Ein Mann lächelt in die Kamera und hat seine Hände über ein kleines gelbes Sparschwein gefaltet.

Modelle der betrieblichen Krankenversicherung

Die Kosten einer bKV variieren abhängig vom Versicherer und vom gewählten Tarif.  Was viele aber nicht wissen: Es gibt zwei verschiedene Tarifmodelle bei der bKV und es ist zu empfehlen, dass man sich zunächst für eines der beiden Modelle entscheidet.

Bausteinmodell der bKV

Bausteinmodell

Beim Baustein-Modell kann der Arbeitgeber aus einer Reihe von Leistungsmodulen ein Paket schnüren, von dem dann die gesamte Belegschaft profitiert. Jeder Baustein hat seinen Preis und die Kosten für das gesamte Leistungspaket setzen sich aus den Einzelpreisen zusammen. Zum Beispiel kostet die Zahnbehandlung 10 € und spezielle Vorsorgeuntersuchungen 5 € (jeweils pro Monat und Mitarbeitenden). Die gewählten Bausteine sind für alle Versicherten gleich, eine individuelle Anpassung der Leistungen nach Bedarf ist im Bausteinmodell nicht möglich. Natürlich kann sich der Arbeitgeber auch für lediglich einen Baustein entscheiden und diesen der Belegschaft zur Verfügung stellen.

Budgetmodell in der bKV

Budgetmodell

Beim Budgetmodell gibt es in der Regel verschiedene Tarifstufen. Bei der Hallesche sind diese von 9,95 € bis 56,03 € pro Monat und Mitarbeitenden gestaffelt. Bei dieser Variante der bKV zahlt der Arbeitgeber als Versicherungsnehmer eine feste monatliche Summe und die Mitarbeitenden bekommen dafür ein jährliches Budget. Je nach Tarif sind das bei der Hallesche zwischen 300 € und 1.500 €, für die dann selbständig die Leistungen ausgesucht werden können, die gerade benötigt werden. Die Vorteile dieses Systems: Der Arbeitgeber muss sich nicht im Vorfeld Gedanken über die zu wählenden Leistungen machen, und die Angestellten können das Budget so einsetzen, wie es für sie am besten passt.

Beispiel: Ein Familienunternehmen mit 120 Mitarbeitenden möchte jedem Arbeitnehmer jährlich 300 € Gesundheitsbudget zur Verfügung stellen. Es entscheidet sich für den Tarif FEELfree und bezahlt im Monat pro Mitarbeitenden 9,95 € . Insgesamt also für die Belegschaft 1.194 €.

bKV Kostenrechner für Budgettarife der Hallesche

Mit unserem Kostenrechner errechnen Sie schnell und einfach die Kosten für eine bKV bei der Hallesche. Dazu entscheiden Sie sich im ersten Schritt für eine Tarifvariante. Welche Leistungen die bKV FEELfree und bKV FEELfree:up enthalten und welche Unterschiede es gibt, haben wir Ihnen in unserem bKV Vergleich zusammengestellt. Anschließend geben Sie die gewünschte jährliche Budgethöhe und die Anzahl Ihrer Mitarbeitenden an.  Sie sehen nun den anfallenden Gesamtbeitrag pro Monat.

bKV Kostenrechner

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Beitrag pro Mitarbeiter und Monat
Mitarbeiter
Monatlicher Gesamtbeitrag

bKV-Airbag

Die FEELfree-Tarife der Hallesche  haben einen besonderen Vorteil: Den bKV-AIRbag. Dieser sorgt für lückenlosen Versicherungsschutz in entgeltfreien Zeiten (zum Beispiel Elternzeit oder beim Bezug von Krankengeld). Die Beitragszahlungen laufen unverändert weiter und der unnötige Verwaltungsaufwand des An- und Abmeldens entfällt. Und wenn in einem Kalenderjahr für entgeltfreie Zeiten mehr als 5 % der jährlichen Beitragssumme weitergezahlt wurden, dann geht der Airbag auf: Unternehmen müssen lediglich spätestens bis zum 30.06. des Folgejahres Bescheid geben, dann wird die Differenz verrechnet und von der nächsten Beitragsrechnung abgezogen.

Kosten und Nutzen der bKV im Vergleich

Beim Geld ausgeben gleichzeitig Geld einsparen? Was sich wie eine Traumvorstellung anhört, kann durch eine betriebliche Krankenversicherung möglich gemacht werden. Bei der Einführung von Benefits achten Unternehmen meistens auf die anfallenden Kosten. Was oftmals nicht berücksichtigt wird: Die dabei erzielten Einsparungen. Und im Falle der bKV sind diese nicht zu unterschätzen! Nachfolgend haben wir alle ökonomischen Effekte für Sie zusammengefasst.

Beispiel: Das kostet eine bKV

Ausgangslage: Ein Unternehmen mit 100 Mitarbeitenden und einem Durchschnittsbruttoeinkommen von 53.748,00 €. Sie wählen die bKV FEELfree:up_plus mit einem jährlichen Gesundheitsbudget in Höhe von 900,00 € pro Mitarbeitenden. FEELfree:up_plus bietet neben zahlreichen Leistungen auch Vorsorgeuntersuchungen und osteopathische Behandlungen sowie ein steigendes Gesundheitsbudget. Das bedeutet eine Erhöhung bei kompletter Ausnutzung des Budgets im Vorjahr. Der festgelegte Monatsbeitrag für den Tarif beträgt pro Mitarbeitenden 39,53 €. Es entstünde diesem Unternehmen eine monatliche Belastung von 3.953,00 €, was 47.436,00 € im Jahr entspricht.

Drei Arten der Kostenreduktion bei Einführung einer bKV

Die Einführung einer bKV wirkt maßgeblich auf drei Kostenpunkte ein und kann diese positiv beeinflussen:

Der Krankenstand in Unternehmen entsteht durch das Fehlen von erkrankten Mitarbeitenden auf der Arbeit. Hier besteht für Unternehmen ein großes Potenzial, Kosten zu senken. In unserem Beispiel fallen jährlich 14,8 Krankheitstage je Mitarbeitenden an – also bei 100 Mitarbeitenden entspricht das in Summe 1.480 Krankheitstage im Jahr.  Betrachtet werden nur die Krankheitstage von erkrankten Mitarbeitenden während der Entgeltfortzahlungszeit von sechs Wochen. Basierend auf der Annahme, dass die durchschnittliche tägliche Entgeltfortzahlung pro Mitarbeitenden in unserem Beispiel bei ca. 269,00 € liegen, würden dem Unternehmen somit insgesamt 398.120,00 € im Jahr allein an Entgeltfortzahlung entstehen. Hinzu kommen die täglichen Ausfallkosten (ca. 605,00 € pro Tag und Mitarbeitenden). Damit würden sich die krankheitsbedingten Ausgaben auf rund 895.770,00 € im Jahr erhöhen. Nehmen wir an, es würden die Krankheitstage durch die positiven Effekte einer bKV, um insgesamt 20 Tage in der Belegschaft gesenkt werden, ergäbe sich daraus eine jährliche Ersparnis von 12.105,00 € an Ausfallskosten. Durch den Facharzt-Service verringert sich eine aktuelle Ausfallzeit durch Terminverkürzung und ermöglicht eine zeitnahe Diagnostik sowie Behandlung. Dank Vorsorgeuntersuchungen können frühzeitig Krankheiten festgestellt werden, was zu einer Vermeidung von Ausfallzeiten führen kann. Die ärztliche Videosprechstunde kann auch außerhalb der Arbeitszeit, abends und am Wochenende (24/7) wahrgenommen werden und ermöglicht es, Ausfälle durch Arztbesuche zu reduzieren oder zu vermeiden. 

Ebenso bedeutend wie der Krankenstand ist Präsentismus. Dies bedeutet, Mitarbeitende erscheinen krank bei der Arbeit und können somit nur vermindert Leistung erbringen. Nicht zu vernachlässigen ist, das Präsentismus auf Dauer die Gesundheit schädigt und eine vorübergehende Erkrankung zu einer Chronifizierung führen kann. Nehmen wir an, es würden in unserem Beispiel jeder Fünfte der Belegschaft im Laufe des Jahres trotz Erkrankung arbeiten gehen und die angenommene Leistungsminderung aufgrund dieser krankheitsbedingten Einschränkung würde 25 % betragen. Demnach würden mit Blick auf das definierte Durchschnittsbruttoeinkommen jährliche Präsentismuskosten in Höhe von ca. 322.420,82 € anfallen (genaue Darstellung des Rechenweges finden Sie am Ende des Beitrages). Das heißt Lohn, welcher der Arbeitgeber zahlen muss, obwohl im Gegenzug keine wirkliche Leistung erbracht werden kann. Eine bKV ermöglicht es durch unterstützende gesundheitliche Maßnahmen wie beispielsweise osteopathische Behandlungen, zusätzliche Physiotherapie auf Privatrezept oder Zugang zu privatärztlichen Medikamenten außerhalb des GKV-Leistungskataloges mit weniger Nebenwirkungen und möglicherweise höherer Wirksamkeit, sich positiv auf die Gesundheit und des Wohlbefinden eines Einzelnen einzuwirken. Sind Mitarbeitende weniger krank, sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, krank am Arbeitsplatz zu erscheinen. Schon durch eine Senkung der Präsentismuskosten um 6 % im Unternehmen ergibt sich in unserem Beispiel eine Ersparnis von 19.345,25 € im Jahr.

Bieten Unternehmen einzigartige Benefits, bringt das positive Effekte für das Employer Branding. Das bedeutet: Gesteigerte Arbeitgeberattraktivität auf dem Arbeitsmarkt und langfristige Bindung von Mitarbeitenden. Der Vorteil: Kosten für Fluktuation und Recruiting können möglichst gering gehalten werden. Kündigen Mitarbeitende, so fallen für das Unternehmen in der Regel viele Kosten an:

  • Anwerbungskosten für beispielsweise Vorbereitung der Werbung, Stellenanzeigen, ggfs. Honorar für Personal- und Unternehmensberater
  • Auswahl- und Einstellungskosten aufgrund des internen Aufwands für Einstellungsinterviews
  • Übergangskosten wie zum Beispiel für Trennungspauschale, Hotelkosten, Umzugs- und Maklerkosten
  • Einarbeitungskosten für neue Mitarbeitende
  • Kosten der Minderleistung des alten Arbeitnehmers vor, während und nach Fluktuationsentscheidung

Zu beachten ist: Die Kosten sind abhängig von Branche, Position und Unternehmensgröße individuell zu betrachten. Wir nehmen an, in unserem Beispiel-Unternehmen würde eine Fluktuationsquote von 4 % herrschen. Das bedeutet vier Mitarbeitende entscheiden sich pro Jahr das Unternehmen zu verlassen. Mit Blick auf das Durchschnittsbruttoeinkommen würde das jährlich 280.161,45 € an Fluktuationskosten mit sich bringen (Annahme: Die Fluktuationskosten sind 125 % des Durchschnittsbruttojahreseinkommen). Schafft man es dank einer bKV die Fluktuation um 0,25 %-Punkte zu senken, hätte das eine jährliche Ersparnis in Höhe von 16.796,25 € als Konsequenz.

Eine Tabelle stellt die Kosten und Einsparungen eines Unternehmens durch die Implementierung einer bKV gegenüber.

Zusammenfassend zeigt sich: Bei der Einführung neuer Benefits sollten stets auch mögliche Einsparungen im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Rechnung gegenübergestellt werden – denn die ökonomischen Effekte bei Einführung einer bKV sind nicht zu unterschätzen. Bei jährlichen Ausgaben in Höhe von 47.436,00 € für eine bKV kann das Unternehmen aus unserem Beispiel Kosten aufgrund Präsentismus und hohem Krankenstand reduzieren, sowie Fluktuations- und Recruitingkosten prävenieren.  Dabei ist ein Return on Invest in Höhe von 1,017 zu erwarten. Das würde eine jährliche Einsparung von 8,10 € pro Mitarbeitenden und somit 0,02 % des Durchschnittbrutto-jahreseinkommens bedeuten.

Die vollständige Aufgliederung der zugrundeliegenden Rechnung können Sie hier herunterladen.

So finanzieren Sie Ihre bKV

Neben der für die bKV typischen Finanzierung durch den Arbeitgeber, gibt es noch die Möglichkeit der Eigenfinanzierung durch den Arbeitnehmer.